MEDITERRANE KRANKHEITEN UND PRÄVENTION
Im Jahr 2024 konnten wir dank Ihrer Spenden 200 Impfungen, 50 Kastrationen, 8 größere Operationen und die Behandlung von 13 Staupepatienten durchführen. Möchten Sie uns bei unserer Arbeit unterstützen? Spenden Sie hier.
Vorbeugen ist besser als Heilen
Natürlich würden wir jeden Tierheimhund am liebsten in ein dauerhaftes Zuhause und eine liebevolle Familie vermitteln. Und natürlich versuchen wir, jeden kranken Hund zu heilen. Aber wir wissen auch, dass dies nicht immer eine nachhaltige Lösung ist. Auf lange Sicht ist Prävention genauso wichtig wie Heilung.
Vernachlässigung in der Türkei
Lisanne, die das türkische Tierheim allein leitet, erlebt fast täglich neue Fälle von Vernachlässigung. Die richtige Pflege von Haustieren ist in der Türkei noch nicht weit verbreitet. Viele Menschen lassen ihre Hunde unbeaufsichtigt auf der Straße herumstreunen und kümmern sich kaum oder gar nicht um sie. Keine Kastration, keine Impfungen, keine Parasitenbehandlung. Selbst wenn ein Hund von einem Auto angefahren wird, bringen viele ihn nicht zum Tierarzt. Es kommt auch häufig vor, dass Menschen einen Welpen kaufen, manchmal als Geschenk für ihre Kinder, und ihn dann auf der Straße aussetzen, wenn sie ihn nicht mehr haben wollen.
Prävention im Tierheim
Bei den im Tierheim aufgenommenen Streunerhunden steht die größtmögliche Prävention im Vordergrund. Im Mittelmeerraum übertragen Zecken, Mücken und Sandmücken gefährliche Krankheiten wie Leishmaniose, Ehrlichiose und Herzwürmer. Für jeden Hund suchen wir einen Paten, der die Kosten für die Krankheitsvorsorge ein Jahr lang übernimmt. Klicken Sie hier für weitere Informationen zu unserem Patenschaftsprogramm. Dank der Paten können alle unsere Hunde geimpft, entwurmt und mit Antiparasiten-Pipetten behandelt werden.
Dies reduziert zukünftige medizinische Kosten, erhöht die Adoptionschancen und verbessert das Wohlbefinden der Hunde deutlich. Wir legen auch großen Wert auf Kastration und Sterilisation. Dies verhindert nicht nur ungewollte Welpen und Kätzchen, sondern reduziert auch die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten und minimiert Spannungen zwischen Hunden.
Medizinische Versorgung
Prävention allein reicht nicht aus, um die über 70 Hunde zu versorgen. Das Tierheim benötigt ständig Decken, Handtücher, Medikamente und Geld für Operationen verletzter Tiere. Hier können Sie Hundeartikel spenden.
Eine Zukunft ohne Vernachlässigung
Wir bemühen uns, möglichst vielen Hunden ein Zuhause zu geben. Doch wir wissen, dass echte Veränderung nur durch die Bekämpfung der Ursachen des Problems möglich ist. Prävention, Aufklärung und gesellschaftliches Engagement sind der Schlüssel zu einer Zukunft, in der Hunde nicht ausgesetzt, vernachlässigt oder leiden. Mit Ihrer Hilfe können wir etwas Nachhaltiges bewirken. Klicken Sie hier, wenn Sie unser Anliegen unterstützen möchten.








Mittelmeerkrankheiten
Hunde aus der Türkei und anderen Mittelmeerländern können Krankheiten übertragen, die in den Niederlanden aufgrund klimatischer Unterschiede und des Fehlens bestimmter Parasiten nicht häufig vorkommen. Alle von uns vermittelten Hunde werden vor ihrer Flugtauglichkeit auf Leishmaniose, Ehrlichiose und Filarien (Herzwurm) getestet. Wir empfehlen, etwa neun Monate nach der Adoption einen erneuten Test durchzuführen und auf Symptome zu achten, auch wenn die ersten Tests negativ waren. Welpen können ab einem Alter von sechs Monaten zuverlässig getestet werden. Ist ein Welpe zum Zeitpunkt der Adoption jünger, empfehlen wir einen Test sechs bis neun Monate später.
Filarien (Herzwürmer)
Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) ist ein Parasit, der sich im Herzen und in den Lungenarterien ansiedelt. Er wird durch Mücken übertragen und ist im Mittelmeerraum weit verbreitet. Herzwürmer können zu schweren Herzproblemen führen. Im Frühstadium treten oft keine Symptome auf, aber mit zunehmender Reife können die Würmer Folgendes verursachen:
Schlechter Zustand
Husten
Gewichtsverlust
Niedriger Blutdruck
Ohnmacht und Kollaps
Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum
In schweren Fällen Tod
Ein Bluttest kann Herzwürmer diagnostizieren, indem adulte weibliche Würmer nachgewiesen werden. Es dauert jedoch 5–7 Monate nach der Infektion, bis die Würmer ausgewachsen sind, sodass ein erster negativer Test nicht 100 % zuverlässig ist. Zur Sicherheit wird ein Folgetest 6–12 Monate nach der Adoption empfohlen. Herzwürmer sind behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden, fortgeschrittene Infektionen können jedoch tödlich sein.
Leishmanien
Leishmaniose, verursacht durch den Parasiten Leishmania infantum, wird durch Sandmücken übertragen, die in den Niederlanden nicht vorkommen, im Mittelmeerraum jedoch häufig sind. Manche Hunde entwickeln keine Symptome, während andere schwer erkranken oder sogar sterben. Die Krankheit ist nicht heilbar, lässt sich aber mit Medikamenten meist wirksam behandeln. Zu den Symptomen gehören:
Lethargie, Gewichtsverlust, Fieber, Appetitlosigkeit, blutiger Stuhl/Durchfall, Erbrechen, blasse Schleimhäute
Hautprobleme, häufig im Gesicht und an den Ohren
Vergrößerte Lymphknoten, Nasenbluten, Lahmheit
Nierenerkrankungen, die von leichtem Proteinverlust bis zu schwerem Nierenversagen reichen können
Augenprobleme, wie Augenlid- und Hornhautentzündungen
Hunde werden vor der Adoption auf Leishmanien-Antikörper getestet. Ein negativer Test bedeutet, dass zum Zeitpunkt des Tests keine aktive Infektion vorliegt. Der Parasit kann jedoch jahrelang inaktiv bleiben. Daher können Symptome noch lange nach der Adoption auftreten.
Ehrlichiose
Ehrlichiose wird durch den Parasiten Ehrlichia verursacht, der von bestimmten Zecken übertragen wird, die in den Niederlanden nicht vorkommen. Manche Hunde tragen den Parasiten ohne Symptome, während andere selbst Jahre später erkranken. Mögliche Symptome sind:
Lethargie
Leichter Gewichtsverlust
Schlechter Appetit
Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen), niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen oder niedrige Anzahl von Blutplättchen
Erhöhte Blutungsneigung (z. B. Nasenbluten, Blut im Urin/Stuhl, Hautblutergüsse)
Schlechte Nierenfunktion
Nach einer Infektion bildet ein Hund Antikörper gegen Ehrlichia. Es kann jedoch 7–28 Tage dauern, bis diese in einem Bluttest nachgewiesen werden. Der Parasit kann lebenslang im Körper des Hundes verbleiben, und Symptome können sich noch Jahre später entwickeln.